Impressionen: FdlM 2025 – Connewitz

Es war sehr schön mit euch <3

Nachruf – ein Weckruf

Eigentlich war es unser Plan ein weitreichendes kollaboratives Projekt verschiedener Menschen; Anregungen in Druckform als kostenloses Infoblatt zur Welt und den Dingen zu dem Tag im Park mitbringen. Leider hat dies aufgrund von Zeitmangel nicht mehr geklappt und musste verschoben werden. Die Idee ist jedoch nicht tot und die wichtigen Texte und spannenden Geschichten werden im Laufe der Zeit noch eine Veröffentlichung erleben und bis dahin wollen wir noch einmal auf unseren Kernaspekt der uns ursprünglich zu dem Tag im Park neben der Musik der Geselligkeit und dem Spaß an der Sache miteinander Musik, Emotion Kunst und Rücksichtnahme in Korrelation mit vermeintlicher Ekstase bewogen hat eingehen.

Danke, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid und an alle Bands, die Organisator*innen der Fête in Leipzig der Stadt und nicht zuletzt alle Menschen die dabei geholfen haben das Event auf die Beine zu stellen und zu ermöglichen.

Außerdem ein paar Impressionen von dem Tag

Photgrafien von: Dietlind von Poblozki und Tom Klefler.

Denn wir leben in einer Zeit, in der die Spuren unseres Handelns nicht mehr zu übersehen sind. Chemikalien gelangen tagtäglich in unsere Böden, Gewässer und Luft – oft unbemerkt, aber mit tiefgreifenden Folgen. Pestizide, Reinigungsmittel, Mikroplastik: Sie reichern sich an, zerstören Lebensräume und geraten in Nahrungsketten.

Gleichzeitig schreitet die Zerstörung natürlicher Flächen ungebremst voran. Städte wachsen, doch mit jedem neuen Parkplatz, jedem Einkaufszentrum verschwindet ein Stück Grün. Boden wird versiegelt – dauerhaft. Regenwasser kann nicht mehr versickern, Grundwasser wird knapp, Stadthitze nimmt zu. Was bleibt, ist Beton. Tot und Hitze.

In den letzten verbliebenen Grünflächen – den Parks, die vielen als letzte Rückzugsorte dienen – finden wir neue Probleme: achtlos liegengelassene Verpackungen, Glasscherben und Zigarettenstummel. Orte, die der Artenvielfalt und als Rückzugsort für Menschen, Tiere und in der Stadt die Natur als solches dient, verkommen zu Mülldeponien, dabei ist auch die Eutrophierung von Böden durch Fäkalien nicht zu unterschätzen, die auch zur Bodensegregation und weitreichenden hygienischen Probleme für Tiere beiträgt die nachts nicht in Wohnungen schlafen. Der achtlose Umgang mit Plastikprodukten – Tüten, Flaschen, Fast-Food-Verpackungen – verschärft die Situation weiter. Sie landen im Gebüsch, im Fluss, am Straßenrand. Und irgendwann im Meer.

Diese Probleme sind keine Einzelfälle. Sie sind systematisch – und hausgemacht. Es ist bequem, Verantwortung zu verschieben, doch es ist unsere Gesellschaft, unser Konsum, unsere Gleichgültigkeit, die diesen Zustand hervorgebracht haben.

Wir müssen uns fragen: In welcher Welt wollen wir leben? Wie wollen wir mit unseren Städten, mit der Natur und letztlich mit uns selbst umgehen?

Diese Phänomene sind nicht isoliert zu betrachten. Sie spiegeln auch gesellschaftliche Dynamiken wider: Wie wir mit unserer Umgebung umgehen, steht in engem Zusammenhang mit dem Umgang miteinander. Eine Gesellschaft, die Rücksichtnahme im öffentlichen Raum verlernt, verliert auch schnell das Gespür für Gleichwertigkeit und Verantwortung gegenüber moralischen Grundvorraussetzungen auf denen die Existenz beruht, also die Unabdingbarkeit kausaler Zusammenhänge die unsere Gesellschaft davon abhält uns zum Guten hinwenden zu können weil wir uns auch mit unbeabsichtigter sowie ebenfalls kausaler Dummheit beschäftigen müssen.

Gleichberechtigung, soziale Teilhabe aller Menschen und gegenseitiger Respekt sind keine rein moralischen Kategorien, sondern Voraussetzungen für eine stabile und zukunftsfähige Gesellschaft. Es wurde belegt, dass soziale Ungleichheit nicht nur individuelle Lebenswege beeinträchtigt, sondern auch demokratische Prozesse destabilisiert. *

Auch globale Konflikte lassen sich nicht losgelöst davon betrachten. Kriege – so zeigen es geopolitische Analysen – entstehen nicht nur aus politischen Spannungen, sondern auch aus Ressourcenverteilung, wirtschaftlicher Ungleichheit und ökologischer Destabilisierung.⁶ Ihr Preis ist hoch: menschlich, ökologisch, ökonomisch – und häufig irreversibel.

Es ist vielleicht gerade diese Gleichzeitigkeit von Überforderung und Mitverantwortung, die unsere Zeit so besonders macht. Die Welt verlangt uns viel ab – doch sie verlangt auch, dass wir bewusst bleiben. Im Kleinen wie im Großen.

Schön, dass es euch gibt. Wer ein Leben nimmt der verwirkt sein eigenes. Und wer andere unschuldige Wesen unterdrückt, unterdrückt damit nur die Möglichkeit das alle Kraft haben zu erschaffen wozu sie im Stande sind.

Spannend ist das wir in einem Zeitalter in dem wir mehr Wissen haben als jemals zuvor die einfachsten Dinge global nicht bewältigt werden können und zur Selbstvernichtung hin avanciert. Und obwohl man mit Fug und Recht behaupten könnte die „Krone der Schöpfung“ schieße sich zu Klump und „die Blumenkinder fixen sich zu Tode gibt es doch Hoffnung in jedem Halm und in jedem neuen Gedanken.

++++++++

Passt auf euch auf. <3

*OECD: Inequality and Inclusive Growth, 2020

Kommentare

2 Antworten zu „Impressionen: FdlM 2025 – Connewitz“

  1. Avatar von Arne
    Arne

    Hey Lukas, ziemlich gut die aktuelle Weltlage zusammengefasst! Etwas schwer zu lesen aufgrund fehlender Satzzeichen und ganz schöner Verschachtelung 😉
    Liebe Grüße aus Qlb

    1. Avatar von smiegel_pkuerbis
      smiegel_pkuerbis

      Danke Arne ^^ ,
      Ja war ein unkorrigierter Fließtext. Es war mir primär wichtig, dass im Nachgang überhaupt etwas dazu gesagt wird, bevor die Erinnerung schon wieder verblasst.
      Ich stelle demnächst noch eine überarbeitete Fassung online, dann sollte es für das Auge etwas gefälliger werden :D.

      Grüße aus Leipzig.

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